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Bei der Aufführung dieser Kantate ist das Publikum an zwei Stellen zur Mitwirkung eingeladen. Beide Male wird von den Musikern als Einsatzzeichen ein fünfgliedriges Schlagzeugsignal gegeben: Schlaghölzer- Trommel - Schlaghölzer - Trommel - Gong. Beide Male beginnen die Musiker zusammen mit dem Publikum, gehen aber dann anders als das Publikum weiter.
Sie können sich dieses Schlagzeugsignal und den Beginn der ersten Lesung anhören, indem sie auf den Lautsprecher rechts klicken. Lautsprecher

1. Lesung

Jeder im Publikum liest den gegebenen Text laut und individuell, also in einem eigenen Tempo, unabhängig davon, wie die übrigen Mitlesenden hörbar werden.

Was ist verwunderlich?
Alles das, was nicht zu erwarten war.
Also auch ein Wunder.
Ja, gerade ein Wunder.
Nichts als dies könnte verwunderlicher sein.
Der Wunder größtes ist der Glaube an das, was man nicht sieht -
der Glaube an das Wort, das durch nichts verbürgt ist als durch eben diesen Glauben.
Das ist der Glaube, der Berge versetzt,
die Berge des Zweifels und der trügerischen Gewißheiten, die auf unseren Seelen lasten.

(schreiend: der Schrei ,Hö !' sollte tief innen beginnen und sich explosiv nach außen entladen)

Hö ! Hö ! Hö !

(sehr laut, weithin rufend:)

Wo ist ein solch wunderbarer Glauben zu finden, wer weckt ihn,
wie wird er uns zu eigen?

(wieder normal laut lesend:)

Was ist verwunderlich
Alles das, was nicht zu erwarten war.
Also auch ein Wunder.
Ja, gerade ein Wunder.
Nichts als dies könnte verwunderlicher sein.
Der Wunder größtes ist der Glaube an das, was man nicht sieht -
der Glaube an das Wort, das durch nichts verbürgt ist als durch eben diesen Glauben.
Das ist der Glaube, der Berge versetzt,
die Berge des Zweifels und der trügerischen Gewißheiten,
die auf unseren Seelen lasten.
Wo ist ein solch wunderbarer Glauben zu finden,
wer weckt ihn,
wie wird er uns zu eigen?
Auf vielfache Weise wird er geschenkt,
doch die wunderlichste ist diese:
Plötzlich springt er auf, dieser Glaube,
einem Feuer gleich, das ein Blitz entzündet.

2. Lesung

2.1. Lesung individuell: Wie zuvor beginnt jeder im Publikum nach dem Gongschlag des gleichen Schlagzeugsignales zusammen mit den Musikern den Text individuell und laut zu lesen. Während des Lesens wird vom Schlagzeug ein gleichmäßiger Dreier-Rhythmus gegeben, der jedoch zunächst nicht das Lesetempo der Einzelstimmen im Publikum regulieren soll:

Plötzlich springt er auf, dieser Glaube,
einem Feuer gleich, das ein Blitz entzündet.
Da ist ein Wort ins Gemüt eingeschlagen,
machtvoll verzehrt es die Späne des Eigensinns,
erleuchtet Leib und Geist.

2.2. Nach einem erneuten Gongschlag wird nunmehr von Musikern und Publikum ein Vers in dem vom Schlagzeug vorgegebenem Dreier- Rhythmus (einer betonten Silbe folgen zwei unbetonte) gemeinsam, also chorisch gesprochen. Nach einem weiteren Gongschlag wird dieser Vers in derselben Weise wiederholt:

Stárk ist der Gláube, solánge das Wórt in uns gl´üht, denn nichts ánderes
íst ja der Gláube als sélber das Wort, dessen Kráft uns durchwírkt so verwúnderlich.

Stárk ist der Gláube, solánge das Wórt in uns gl´üht, denn nichts ánderes
íst ja der Gláube als sélber das Wort, dessen Kráft uns durchwírkt so verwúnderlich.

2.3. Bei der ersten Wiederholung des Verses spielt der Pianist einen Ton Im fortlaufenden Dreier- Rhythmus; dieser Ton bereitet auf die folgenden Wiederholungen des Verses vor. Denn ab dem dritten Erklingen des Verses ist das Publikum gebeten, den Text leise zu singen - insgesamt sechs Mal, und zwar annähernd auf dem einen Ton, der auf dem Klavier immerfort wiederholt wird. Es wird keineswegs erwartet, daß alle den Ton treffen. Deshalb kann niemand etwas falsch machen - die Annäherung an diesen einen Ton ist Bestandteil der Komposition.

Stárk ist der Gláube, solánge das Wórt in uns gl´üht, denn nichts ánderes
íst ja der Gláube als sélber das Wort, dessen Kráft uns durchwírkt so verwúnderlich.

Stárk ist der Gláube, solánge das Wórt in uns gl´üht, denn nichts ánderes
íst ja der Gláube als sélber das Wort, dessen Kráft uns durchwírkt so verwúnderlich.

Stárk ist der Gláube, solánge das Wórt in uns gl´üht, denn nichts ánderes
íst ja der Gláube als sélber das Wort, dessen Kráft uns durchwírkt so verwúnderlich.

Stárk ist der Gláube, solánge das Wórt in uns gl´üht, denn nichts ánderes
íst ja der Gláube als sélber das Wort, dessen Kráft uns durchwírkt so verwúnderlich.

Stárk ist der Gláube, solánge das Wórt in uns gl´üht, denn nichts ánderes
íst ja der Gláube als sélber das Wort, dessen Kráft uns durchwírkt so verwúnderlich.

Stárk ist der Gláube, solánge das Wórt in uns gl´üht, denn nichts ánderes
íst ja der Gláube als sélber das Wort, dessen Kráft uns durchwírkt so verwúnderlich.