Eine Veranstaltung, die einen vertieften Blick auf ein einzelnes Stück erlaubt. Dabei wird es sich um ein Werk handeln, das elole zwei bis drei Wochen später zur Erst- oder Uraufführung bringt. Der Komponist/die Komponistin ist ebenfalls anwesend.
elole.werkstatt orientiert sich durchgehend am Dialog mit dem Publikum. Punkt 1 und 3 etwa sind gedacht als allgemeinverständliche, auch persönliche Äußerungen. Rückfragen zu unklaren Punkten sind ausdrücklich erwünscht und können, wenn nicht im Gespräch, so an Beispielen aus dem Stück beantwortet werden. Am Deutlichsten wird es aber bei Punkt 2, der Probe, werden. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Proben, bei denen sich der Fortschritt daran bemißt, ob die Musiker bzw. der Komponist die Verbesserung gehört haben, wird das Publikum hier direkt einbezogen. Unterschiede zwischen verschiedenen Varianten können wiederholt werden, auch Vorschläge des Publikums können ausprobiert werden.
Hinter elole.werkstatt steht der Gedanke deutlich zu machen, daß Musik nicht "vom Himmel gefallen" ist, sondern erarbeitet wird. Teilweise auch mit Mühen behaftet, sowohl was den Komponisten als die Interpreten angeht. Folglich gibt es immer wieder Punkte, an denen Entscheidungen getroffen werden müssen. Wobei die einzige Entscheidungshilfe das Stück selber ist. Der Arbeitsprozeß ist immer vielstufig, mit einem genaueren Verständnis des Werkes, können frühere Entscheidungen auch wieder über den Haufen geworfen werden. Und selbstverständlich ist es so, daß es nicht das eine, richtige Verständnis gibt. Verschiedene Deutungsvarianten müssen erörtert werden damit das Trio zu einem gemeinsamen Ergebnis kommt.
Durch die Konzentration auf ein Werk pro Abend wird es möglich, einen Einblick in diesen Prozeß zu geben. Durch eben diese Konzentration wird sich auch ein tiefergehendes Verständnis dieses Stückes beim Publikum bilden. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Reihe perspektivisch gedacht: Unterschiedliche Komponistenpersönlichkeiten zeigen sehr unterschiedliche Herangehensweisen (mit denen die Interpreten dann auch unterschiedlich umgehen müssen). Daraus ergibt sich ein Wissen über Neue Musik, das sich auch auf andere Stücke übertragen läßt.
Ein wichtiges Anliegen von elole spiegelt sich in dieser Reihe: Sie ist ein weiterer Schritt, das starre Gegenüber von Publikum und Interpreten aufzuweichen und das Publikum quasi mit auf die Bühne zu holen oder umgekehrt, die Interpreten ins Publikum zu setzen. Die Dauer von nur circa einer Stunde und der Gesprächscharakter werden die Hemmschwelle, sich auf Neue Musik einzulassen senken - und nicht zuletzt bietet elole.werkstatt die Gelegenheit, in kurzer Zeit zweimal das gleiche Stück zu hören.
Für diese Reihe muß der Veranstaltungsort einen informellen Charakter haben - und trotzdem öffentlich sein. Dafür bietet sich der Raum "Présence" in Dresden-Rochwitz an.
Januar: Makiko Nishikaze: trio - stella
Mai: Karoline Schulz: Neues Stück
September: Peter Cígler: Jagdtrio
Oktober: Nikolaus Brass: Neues Stück