elole ist ein Klaviertrio. Klaviertrios gibt es sehr viele. Die meisten von ihnen spielen Musik von einschlägig bekannten und schon länger verstorbenen Komponisten.

Nicht elole. Schon ihr Name ist ungewöhnlich und Programm. Ein fast kindliches Spiel mit den Anfangssilben ihrer Nachnamen. Aber streng spiegelsymmetrisch die Anordnung. (Dass die Endsilbe Assoziationen zum Dialekt meiner südwestdeutschen Heimat provoziert, ist mir persönlich ein wohl eher dem Zufall geschuldetes, gleichwohl charmantes Augenzwinkern).

Ihr Klang ist die gleiche Mischung aus Spiel und Strenge. Gepaart mit der instrumentalen Könnerschaft ist sie für mich das herausragende Charakteristikum dieses Trios. Das hat mich von Anfang an fasziniert. Und natürlich die Selbstverständlichkeit mit der sich diese Musiker der aktuellen Musik widmen.

Die Arbeit mit elole ist in jeder Hinsicht eine Freude. Sowohl reflexiv in Gesprächen, als auch praktisch in Proben und Konzerten. Das ist intensiv und wird persönlich. So entstehen Freundschaften. Niemals geht es um eitle Selbstdarstellung. Die Arbeit dieses Ensembles steht immer im Dienst der Musik. Das ist fürs Geschäft bekanntermaßen oft nicht förderlich. Für die Musik um so mehr.

Unsere erste Zusammenarbeit war 2003. Ein spektakuläres, für den spezifischen Ort inszeniertes Konzert im großen "Lagerraum" des damals noch unrenovierten Festspielhauses Hellerau. Seither bin ich den drei Musikern verfallen. elole ist unverschämt neugierig und dagegen kann sich wohl kaum ein Komponist wehren. Ich zumindest nicht.

Liebe eloles, von ganzem Herzen gratuliere ich euch zu diesen zehn Jahren großartiger Arbeit. Ihr seid dem Spiel und der Strenge treu geblieben und für euch kommt auch gar nichts anderes in die Tüte. Darüber freue ich mich unglaublich.

Für die nächsten und alle weiteren zehn Jahre wünsche ich euch, dass ihr euch die Offenheit, Neugier und Genauigkeit erhaltet, die eure Arbeit so reich macht.

Stefan Streich