Zum Abschluß der Jubiläumssaison zum 10jährigen Bestehen präsentiert das elole-Klaviertrio am 12. Februar um 20.00 in der Messe Dresden einen ganz besonderen Konzertabend. Zusammen mit dem international renommierten Videokünstler Lillevan wird das abendfüllende Trio von Morton Feldman zur Aufführung kommen. Die Klänge des Klaviertrios und die Lichtgestaltung ergänzen sich gegenseitig, zur klingenden Musik tritt eine visuelle Musik hinzu. Einlaß ist bereits um 19.00, in der Stunde vor dem Konzert besteht die Gelegenheit, sich spielerisch und selber schöpferisch mit dem Feldman Trio auseinander zu setzen.
12. Februar 2012 ab 19.00 Messe Dresden, Konzert 20.00
Morton Feldman hatte Zeit seines Lebens engen Kontakt zu bildenden Künstlern. Was liegt also näher, als seiner Musik ein optisches Pendant zur Seite zu stellen. Das elole-Klaviertrio hat mit Lillevan dafür einen international renommierten Videokünstler gewonnen. Für das etwa anderthalbstündige "Trio" wird Lillevan einen visuellen Raum schaffen, der als ein weiteres Instrument fungiert. Statt eines narrativen oder figurativen Zuganges übernehmen Licht und Video eine zusätzliche vierte Stimme zum Trio von Morton Feldman.
Morton Feldman schreibt zu seiner Musik, daß es ihm darum gehe, die Erinnerung zu desorientieren - wozu bei seinem Spätwerk die Dauer der Stücke sicherlich auch ihr Teil beiträgt. Bereits 1963 schrieb er, es sei seine Absicht "nicht zu 'komponieren', sondern Klänge in die Zeit zu projizieren, frei von einer kompositorischen Rhetorik, die hier fehl am Platz gewesen wäre". In diesem Rahmen wird auch die Desorientierung verständlich: Gerade indem man als Hörer die Orientierung verliert, kann es gelingen, die einzelnen Klänge in ihrer je eigenen Bedeutung wahrzunehmen. So scheint es uns nur konsequent, die klassische Konzertsituation als ein Gegenüber von Musikern und Publikum aufzugeben. Das Trio wird in der Mitte des Raumes sitzen, so angeordnet, daß es keine Vorderseite gibt.
Schließlich gibt es noch einen einführenden Teil: An mehreren Computern hat das Publikum im Vorfeld des Konzertes die Gelegenheit, sich spielerisch mit Feldmans Trio zu beschäftigen. Zur Wahl gibt es ein "Klangmemory", in dem statt Bildern Klänge aus dem Trio erkannt werden können. Und ein grafisches Komponierprogramm, das ebenfalls mit Klängen aus dem Trio arbeitet. Einzelne Klänge bzw. Klanggruppen werden mit grafischen Symbolen verbunden. In dieser Kombination lassen sie sich gleichzeitig zum Malen eines Bildes nutzen wie auch zum 4-stimmigen Komponieren.
Förderer
Das Konzert wird von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden gefördert. Wir danken auch der Messe Dresden für die freundliche Unterstützung.